Was ist eigentlich Slow Fashion?

Was ist eigentlich Slow Fashion?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der alles immer schnell schnell gehen muss. Fastfood, 3-Stunden-Reinigungsservice, schnelle Flüge, schnelle Autos, schnelles Leben… Und wenn man mal eine E-Mail oder Message nicht innerhalb von 5 Minuten beantwortet, wird sofort ein Herzinfarkt vermutet. Den kann man im Übrigen bei diesem Lebensstil tatsächlich sehr schnell bekommen.

 


Slow Fashion = green fashion = nachhaltige Mode

und NICHT Shopping und Schnäppchen

 

Immer mehr Menschen ist daher eine Rückbesinnung auf die Werte unserer Großeltern gelungen. Bereits vor vielen Jahren nahm z.B. Slow Food seinen Anfang.

Die Bewegung, die mittlerweile rund 100.000 aktive Mitglieder hat, setzt sich für langsam produzierte Lebensmittel ein, die mit Qualität überzeugen und nicht durch einen schnellen Herstellungsprozess. Außerdem werden regionale Produzenten gefördert, denen Tierwohl und der ökologische Anbau wichtiger sind als ein enormer Ertrag.

 

Was ist Slow Fashion?

 

Analog zur Slow Food Bewegung geht es bei Slow Fashion um Entschleunigung: Entschleunigung in den Modetrends, Entschleunigung in der Herstellung, Entschleunigung im Konsumverhalten und Entschleunigung bei der Umweltbelastung.


Slow Fashion zeichnet sich aus durch …

  • eine gute Nachhaltigkeitsbilanz.
  • ein größeres Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Menschen und dem Planeten.
  • ein besseres Verständnis der Zusammenhänge von Klima- und CO2-Emissionen bei Anbau, Herstellung und Transport der Rohstoffe bzw. Waren.
  • fairen Handel und faire Produktionsbedingungen.
  • eine deutlich bessere Qualität und Haltbarkeit.
  • einen häufig eher regionalen Bezug und/oder regionale Herkunft der Kleidungsstücke und damit verbundene kurze Transportwege.

 

Slow Modetrends

 

Brauchen wir wirklich viermal im Jahr einen neuen Modetrend, der die gekauften Klamotten nach nur einer Saison praktisch untragbar macht? Brauchen wir ständig neue Trendfarben und Schnitte?

Nein, das brauchen wir alles eigentlich nicht - weshalb wir uns bewusst als Anhänger der Slow Fashion Bewegung sehen. Nachhaltige Kleidungsstücke, die so produziert werden, dass Sie mehrere Jahre halten, ist das Motto. Minimalistische Mode, die so immer weiter vererbt werden kann - denn sie folgt nicht den kurzlebigen Trends. Mit den Teilen unserer Kollektionen haben wir eine Capsule Wardrobe geschaffen, denn innerhalb der Kollektionen ist jedes Teil untereinander und miteinander kombinierbar. Wir müssen uns außerdem von dem Druck befreien, den die Fast Fashion Industrie über Jahrzehnte aufgebaut hat.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass es noch vor 20 Jahren gerade einmal eine Sommer- und eine Winterkollektion gab? Heute gibt es mindestens vier Kollektionen pro Jahr. Hinzu kommen die verschiedenen Linien, von Casual oder Streetwear bis hin zur Abendgarderobe. Davon machen wir uns frei. Eine Jahreszeiten übergreifende Kollektion - keine ständiger Wechsel und keine Sommer/Wintersales, die nur zum schnellen Kauf verleiten sollen. Wir machen Kleidung, die nicht aus der Mode kommt.

 


Qualität statt Quantität

 

Slow Herstellung

 

Wollen wir wirklich schnell produzierte, minderwertige Ware in Kauf nehmen, um bei den schnellen Modetrends finanziell mitzuhalten? Wollen wir zusehen, wie Menschen unter miesesten Arbeitsbedingungen für unsere Kleidung und mit einem Hungerlohn schuften müssen?

Die Herstellung von Kleidung bezieht sich auf drei große Bereiche. Zum Ersten auf die Materialien, zum Zweiten auf die Arbeitsbedingungen und zum Dritten auf die Umwelt. Riesige Anbauflächen werden für minderwertige Baumwolle genutzt und Arbeiter:innen in Billiglohnländern arbeiten sich die Finger wund, damit wir ein billiges Shirt für € 3,99 beim Textildiscounter kaufen können.

Dabei geht es auch ganz anders: Wir könnten Kleidungsstücke aus BIO-Baumwolle oder anderen, nachhaltigen Materialien wie Bambusfasern tragen, die fair hergestellt und gehandelt wurden. Dafür muss man im Zweifel ein wenig tiefer in die Tasche greifen - aber die Stücke halten dann eben auch viele Jahre.

Deshalb ist unsere BIO-Baumwolle zudem GOTS-zertifiziert, denn wir wollen einen Unterschied machen und Verantwortung übernehmen.

Insgesamt wird hier auch weniger Chemie eingesetzt - auf den Feldern und bei der eigentlichen Herstellung. Durch eine Verringerung der Produktion fällt weniger Müll an, es wird weniger Ware durch die Weltgeschichte transportiert und der CO2-Fußabdruck der Kleidungsstücke verbessert sich dramatisch.

 


Fair statt Billig

 

 

Slow Umweltbelastung

 

Muss es wirklich so sein, dass für ein schnell hergestelltes T-Shirt 2.700 Liter Wasser verbraucht werden, nur damit wir es nach einigen Monaten schon wieder wegwerfen?

Fast Fashion verursacht 10% aller weltweiten Treibhausgasemissionen. Das ist mehr als der gesamte Flugverkehr und die Seeschifffahrt zusammen ausstoßen (Quelle: EU-Parlament). Uns wird neuerdings ständig eingetrichtert, dass wir weniger in den Urlaub fliegen sollen, weil das besonders schädlich für die Umwelt sei. Kaum jemand spricht jedoch darüber, weniger Kleidung oder bessere Kleidung zu kaufen. Besonders im Bereich Mode ist ein Umdenken dringend erforderlich.

Wenn wir ein billiges T-Shirt kaufen, dann wird dafür genauso viel Wasser verbraucht, wie für ein hochwertiges Shirt. Der Unterschied: Das hochwertige tragen wir mehrere Jahre und der Wasserverbrauch ist dann viel eher gerechtfertigt. Mit dem billigen T-Shirt schmeißen wir nämlich praktisch auch das verbrauchte Wasser mit weg. 2.700 Liter- das ist übrigens die Menge, die einer Person für rund 2,5 Jahre an Trinkwasser ausreichen würde.

Wir verwenden bei unseren Schühchen übrigens zusätzlich Garn aus recyceltem PET, dabei wird erheblich weniger Energie und Wasser aufgewendet als bei der Neuproduktion von Garn und die Umwelt wird zusätzlich entlastet.

 


Ein Umdenken ist dringend erforderlich

 

 

Was kannst Du tun, um deinen Teil zur Slow Fashion beizutragen?

 

Wir haben dir eine Liste mit möglichen Maßnahmen zusammengetragen. Wenn du zumindest einige davon verinnerlichst, bist auch du bald eine Slow Fashionista:

  • Mach Dich frei von den Vorgaben der Modeindustrie.
  • Anstatt ständig etwas Neues zu kaufen, schau erstmal in Ruhe in Deinem Kleiderschrank nach.
  • Durch Upcycling kannst Du aus einem aus der Mode gekommenen Shirt oder einer zu engen Jeans mit einer Nähmaschine die tollsten neuen Klamotten kreieren.
  • Stell Dir vor: Es gibt sie noch, die Änderungsschneidereien. Bring ein Stück mit einem Loch zum Flicken oder eine zu weit gewordene Hose zum enger machen, statt neue Klamotten zu kaufen.
  • Statt wirklich nicht mehr gewollte Kleidungsstücke wegzuwerfen, kannst Du sie auf dem Flohmarkt anbieten, mit einer Freundin tauschen oder versuchen, sie in einem Second Hand Laden bzw. online zu verkaufen.
  • Umgekehrt kannst auch Du Deine neuen Klamotten auf dem Flohmarkt oder in einem Second Hand Shop (bzw. eine Second Hand Internet Börse) erwerben. Auf diese Weise sind die ganzen Ressourcen, die für die Herstellung dieses Teils verbraucht wurden, es doppelt wert gewesen.
  • Wenn Du dir doch hin und wieder mal etwas Neues kaufen willst, dann achte auf gute Qualität und einen eher neutralen Schnitt, den Du lange Jahre tragen kannst. Gleichzeitig kannst Du mit Accessoires immer wieder einen modernen Look erzielen.
  • Bei Kleidungsstücken mit einem entsprechenden Siegel, wie GOTS oder Fair Wear, kannst Du sicher sein, dass alle Kriterien für Slow Fashion eingehalten wurden.
  • Wenn es mal eine besondere Abendgarderobe sein soll, kannst Du diese sogar mieten. Sei ehrlich - kaufst du ein neues Teil, dann wird es höchstens ein- oder zweimal getragen.

 


Abschied von der Wegwerfgesellschaft
-
hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft

 

Worin liegen die Vorteile von Slow Fashion?

 

Die Vorteile eines Umdenkens auf Slow Fashion liegen auf der Hand. Insbesondere die positiven Einflüsse auf die Umwelt und die Menschen, die unsere Kleidung produzieren, sind deutlich zu erkennen.

Es wird weniger Wasser verbraucht und das, was verbraucht wird, ist viel sinnvoller eingesetzt, da wir das Kleidungsstück über mehrere Jahre tragen. Der verringerte Gesamtkonsum führt zu weniger Belastungen durch Treibhausgase. Die Arbeitsbedingungen der Menschen verbessern sich, da die Hersteller eine höhere Marge realisieren können.

Es werden nachhaltigere Rohstoffe wie Bio Baumwolle eingesetzt, die viel weniger Wasser und Ressourcen verbrauchen, als z.B. industriell angebaute Baumwolle. Wir verwenden neben der GOTS zertifizierten Biobaumwolle deshalb anteilig Garn aus recycelten PET-Flaschen - bei dessen Herstellung deutlich weniger Energie und Ressourcen zum Einsatz kommen und ein Teil des Mülls der Wohlstandsgesellschaft einer sinnvollen Zweitverwendung zugeführt wird.

Unsere Gesundheit wird ebenfalls profitieren, da in den Materialien deutlich weniger Chemikalien eingesetzt wurden, die zu Allergien führen können. Wir werden sogar Geld sparen, da wir die etwas teureren Kleidungsstücke viel länger tragen können, da sie hochwertiger, nachhaltiger - eben slow - gefertigt wurden.

Auch der Müll wird reduziert, und zwar entlang der gesamten Produktionskette. Wenn wir weniger Klamotten wegwerfen, verringert sich das Müllaufkommen. Es findet ein Umdenken hin zum Umstylen, Ändern und Reparieren, sowie zum Upcycling statt.

 

Fazit

Slow Fashion ist eine Bewegung, der es darum geht, den Modebereich zu entschleunigen. Es geht dabei vor allem um mehr Nachhaltigkeit in jedem Bereich. Zu einer nachhaltigen Lebensweise gehören Umweltaspekte, genauso wie soziale Aspekte und ökonomische Betrachtungen. Slow Fashion ist der ideale Beweis dafür, dass man diese Bereiche miteinander vereinen kann.
Bei unseren Kollektionen berücksichtigen wir alle dieser Aspekte.

Mit dem Kauf besserer Kleidungsstücke helfen wir den Menschen, die diese produzieren. Gleichzeitig helfen wir der Umwelt und sparen langfristig auch noch Geld. In diesem Sinne: Immer schön langsam und mit Bedacht.


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